Prolaktin ist ein wichtiges Hormon, das im Hinblick auf die Schwangerschaft und die Bildung der Muttermilch eine entscheidende Rolle spielt. Es kann aus verschiedenen Gründen zu erhöhten Prolaktinwerten kommen. Welche das sind und wie sich der Prolaktinüberschuss bemerkbar macht, erklären wir dir im Folgenden.
Prolaktin erhöht: das Wichtigste auf einen Blick
- Prolaktin sorgt unter anderem dafür, dass die Brustdrüsen Muttermilch bilden.
- Zu den Ursachen für erhöhte Prolaktinwerte zählen zum Beispiel Dopaminmangel und Stress.
- Ein als Prolaktinom bezeichneter Tumor in der Hirnanhangdrüse kann ebenfalls zu einem Prolaktinüberschuss führen.
- Erhöhte Prolaktinwerte machen sich unter anderem durch Zyklusstörungen bemerkbar.
- Bei auftretenden Symptomen sollten sich Frauen zeitnah untersuchen lassen, sodass der Überschuss bei Bedarf behandelt werden kann.
Welche Funktion hat Prolaktin?
Bei Prolaktin handelt es sich um ein Hormon aus der Gruppe der Gonadotropine. Es sorgt bei Frauen dafür, dass die Brustdrüsen wachsen und die Produktion der Muttermilch angeregt wird. Davon abgesehen sorgt Prolaktin dafür, dass die Hormone, die den Eisprung auslösen, gehemmt werden.
Welche Ursachen hat ein erhöhter Prolaktinwert?
Normalerweise ist das Prolaktin erhöht, wenn Frauen schwanger sind oder stillen. Darüber hinaus können erhöhte Prolaktinwerte aber zum Beispiel auch durch ein Prolaktinom ausgelöst werden. Das ist ein Tumor in der Hirnanhangdrüse, der Prolaktin bildet und so erhöhte Werte verursacht.
Weitere mögliche Auslöser für einen Prolaktinüberschuss sind unter anderem:
- Anhaltender Stress
- Dopaminmangel
- Schilddrüsenunterfunktion
- Niereninsuffizienz
- Bestimmte Arzneimittel
Wie äußern sich erhöhte Prolaktinwerte?
Ein Überschuss an Prolaktin kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Er kann unter anderem dazu führen, dass der Eisprung ausbleibt und dein Menstruationszyklus dementsprechend unregelmäßig verläuft.
Neben Zyklusstörungen kann es durch den Überschuss an Prolaktin auch zu einem vermehrten Wachstum der Körperbehaarung kommen. Außerdem ist es möglich, dass deine Brüste Milch absondern, obwohl du nicht schwanger bist.
Unfruchtbarkeit durch erhöhtes Prolaktin
Ist dein Prolaktin dauerhaft erhöht, kann das sogar Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Falls du vergeblich versuchst schwanger zu werden, kann das also durchaus daran liegen, dass dein Körper zu viel Prolaktin bildet.
Erhöhte Prolaktinwerte nach der Menopause
Nach der Menopause gestaltet sich die Früherkennung erhöhter Prolaktinwerte meist schwierig. Das liegt daran, dass nach der Menopause Symptome wie Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus nicht mehr auftreten können.
Wie werden erhöhte Prolaktinwerte diagnostiziert?
Wenn der Verdacht besteht, dass deine Prolaktinwerte zu hoch sind, solltest du dich unbedingt an deine Gynäkologin wenden. Die Frauenärztin kann die Prolaktinwerte im Blut messen und so überprüfen, ob sie tatsächlich erhöht sind.
Bei der Deutung der Untersuchungsergebnisse müssen unter anderem die Phase des Menstruationszyklus und das Alter der Patientin berücksichtigt werden. Ist das Prolaktin tatsächlich erhöht, gilt es als nächstes die Ursache herauszufinden.
Wie werden erhöhte Prolaktinwerte behandelt?
Erhöhte Prolaktinwerte werden üblicherweise mit Medikamenten behandelt, die im Körper die Bildung des Neurotransmitters Dopamin stimulieren. Da Dopamin unter anderem die Ausschüttung von Prolaktin hemmt, lassen sich die Werte auf diese Weise meist gut senken.
Falls du an einem Prolaktinom leidest, kann es aber auch sein, dass du dich einer Operation unterziehen musst. Im Rahmen des Eingriffs wird der Tumor in der Hirnanhangdrüse entfernt. Ob das tatsächlich notwendig ist, lässt sich natürlich nicht pauschal sagen und muss im Einzelfall sorgfältig abgewogen werden.
Können die Prolaktinwerte auch zu niedrig sein?
Die Prolaktinwerte können nicht nur zu hoch, sondern auch zu niedrig sein. Das ist jedoch nur recht selten der Fall. Mögliche Auslöser sind bestimmte Medikamente sowie Erkrankungen, die die Funktion der Hirnanhangdrüse beeinträchtigen.
Die niedrigen Prolaktinwerte können sich durch Zyklusstörungen und die fehlende Bildung von Muttermilch bemerkbar machen. Ob eine Behandlung erforderlich ist, hängt von der genauen Ursache ab.
Fazit
Wie du siehst, können erhöhte Prolaktinwerte ganz unterschiedliche Ursachen haben. Solltest du mögliche Symptome für einen Überschuss feststellen oder einen unerfüllten Kinderwunsch hegen, ist eine Messung des Prolaktinspiegels zu empfehlen. Zögere also nicht und wende dich bei Bedarf zeitnah an deine Gynäkologin.