Das Coronavirus (SARS-CoV-2) hat seit Ausbruch der Pandemie so gut wie alle Bereiche unseres Lebens auf den Kopf gestellt. Die Auswirkungen betreffen sowohl den beruflichen als auch den privaten Bereich. Davon abgesehen kann sich Corona bei Frauen unter anderem auch auf den Zyklus und die Periode auswirken. Warum das so ist und zu welchen Beeinträchtigungen es kommen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Das Wichtigste zum Thema Corona und Periode auf einen Blick
- Die Pandemie war vor allem für Frauen aufgrund verschiedener Faktoren mit erheblichem Stress verbunden.
- Der anhaltende Stress während der Pandemie hat sich bei Frauen in vielen Fällen auch auf den Zyklus ausgewirkt.
- Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass sich eine Infektion mit SARS-CoV-2 möglicherweise auf den Zyklus auswirken kann.
- Aktuell liegen noch nicht genug wissenschaftliche Erkenntnisse vor, um den genauen Einfluss des Coronavirus auf die Periode zu ermitteln.
- Wie Untersuchungen zeigen, könnte sich unter Umständen auch die Coronaimpfung auf die Menstruation auswirken.
- Im Zweifel sollten sich Frauen bei Unregelmäßigkeiten in ihrem Zyklus zur Sicherheit immer an ihre Gynäkologin wenden.
- Wenn du ein unkompliziertes und zuverlässiges Menstruationsprodukt suchst, empfehlen wir dir, es mit Periodenunterwäsche zu probieren.
Enormer Stress durch die Pandemie
Die Pandemie hat unser Leben in den letzten Jahren bekanntlich ganz erheblich durcheinander gebracht und war für die meisten Menschen zwangsläufig mit enormem Stress verbunden.
- Geschäfte und Gaststätten mussten schließen.
- Angestellte wurden ins Homeoffice geschickt.
- Schulen boten zum Teil mehrere Monate keinen Präsenzunterricht an.
- Kindertagesstätten boten mitunter nur noch eine Notbetreuung an.
- Kliniken und Altenpflegeeinrichtungen verhängten Besuchsverbote.
Hinzu kamen bei vielen Menschen Existenzängste und die Angst, dass sie sich selbst oder ihre Angehörigen mit dem Coronavirus infizieren und einen schweren Verlauf haben.
Frauen sind besonders von Stress durch Corona betroffen
Im Vergleich zu Männern waren und sind Frauen von den Folgen der Pandemie in vielen Bereichen sogar mehr betroffen. Das liegt unter anderem daran, dass Frauen in der Regel eher für die Kinderbetreuung zuständig sind. Dementsprechend gehörte die mit Homeoffice und Homeschooling verbundene Doppelbelastung für viele Frauen über Monate zum Alltag.
Außerdem arbeiten bekanntlich überdurchschnittlich viele Frauen in der Pflege. Die schwierigen Bedingungen, die dort ohnehin seit Jahren herrschen, haben sich durch Corona noch einmal zusätzlich verschlechtert.
Personalmangel, steigende Patientenzahlen und der zusätzliche Aufwand aufgrund besonderer Hygienebestimmungen haben für Angestellte in der Pflege einen erheblichen zusätzlichen Aufwand mit sich gebracht.
Wie Stress unseren Zyklus beeinflusst
Wie du mit Sicherheit weißt und vielleicht schon am eigenen Leib erfahren hast, kann Stress den weiblichen Zyklus und die Periode erheblich beeinflussen. Es dürfte daher kaum überraschen, dass sich die Coronapandemie bei vielen Frauen auch auf die Zyklusphasen ausgewirkt hat.
Stress kann zum Beispiel zu einem unregelmäßigen Zyklus führen, vorhandene PMS-Symptome verstärken und Menstruationsbeschwerden begünstigen. Kam es bei dir in den letzten Jahren zu entsprechenden Problemen, können diese also durchaus mit den Herausforderungen durch die Pandemie in Zusammenhang stehen.
Beeinflusst eine Coronainfektion die Periode?
Abgesehen vom mit der Pandemie verbundenen Stress kann unter Umständen auch eine Infektion mit dem Coronavirus beziehungsweise ein Erkranken an Covid-19 Auswirkungen auf den Zyklus und die Menstruation haben.
Eine Anfang 2021 veröffentlichte Studie kam zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass sich bei 25 Prozent der teilnehmenden Frauen die Blutungsmenge veränderte. Bei 28 Prozent kam es zu Veränderungen bei der Zykluslänge.¹
Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass umgekehrt auch die Periode beziehungsweise die mit ihr verbundenen hormonellen Schwankungen Auswirkungen auf die Symptome einer Infektion mit Covid-19 haben könnten.
Beides trifft allerdings längst nicht auf alle Frauen zu. Es kann also durchaus auch sein, dass sich die Infektion mit Corona und dein Menstruationszyklus nicht gegenseitig beeinflusst haben.
Grundsätzlich steht die Wissenschaft hier noch am Anfang. Es sind deshalb noch weitere Untersuchungen und Studien nötig, um für die Zukunft genauere Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Coronainfektionen auf den weiblichen Zyklus sowie die Periode zu erhalten.
Beeinflusst die Coronaimpfung die Periode?
Es gibt verschiedene Studien, die sich mit den Auswirkungen der Impfung gegen Corona auf den Menstruationszyklus und die Periode beschäftigt haben. Die Ergebnisse der Untersuchungen fallen zum Teil unterschiedlich aus.
Eine in Großbritannien durchgeführte Studie kam zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass bei den meisten Frauen keine Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus auftraten, die sich auf die Coronaimpfung zurückführen ließen. Frauen, die an Endometriose oder am PCO-Syndrom erkrankt sind, schienen laut der Studie vermehrt zu Veränderungen bei der Zyklusdauer zu neigen.²
Im Rahmen einer Studie mit knapp 40.000 Teilnehmerinnen aus den USA gaben hingegen gut 4 von 10 Frauen an, dass ihre Regelblutung nach der Impfung ungewöhnlich stark war. Frauen mit Myomen oder Erkrankungen wie Endometriose und Adenomyose waren insgesamt häufiger als gesunde Frauen von stärkeren Regelblutungen betroffen.³
Wie bei den möglichen Auswirkungen einer Coronainfektion auf den Zyklus und die Menstruation gilt mit Sicherheit auch bei der Impfung, dass noch weitere Studien notwendig sind, um genauere Erkenntnisse zu gewinnen.
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Corona und Periode - unser Fazit
Wie du siehst, hat die Coronapandemie bei vielen Frauen aus verschiedenen Gründen Auswirkungen auf den Zyklus und die Periode gehabt. Neben dem allgemeinen Stress durch die Pandemie scheinen auch eine Infektion mit dem Virus und die Impfung bei einigen Frauen zu Veränderungen bei ihrem Menstruationszyklus führen zu können.
Falls du bei dir in dieser Hinsicht etwas Auffälliges bemerkt hast, bist du also nicht allein. Wende dich im Zweifel am besten an deine Frauenärztin und sprich mit ihr darüber, wenn du denkst, dass Corona beispielsweise deine PMS-Symptome oder deine Regelschmerzen verstärkt haben könnte.
Quellen
¹ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33288478/
² https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.11.15.21266317v1.full.pdf
³ https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abm7201
