Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen sind bei Frauen ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.
Wann und wie oft du zur Frauenärztin gehen solltest und was dich dort erwartet, erklären wir dir im Folgenden.
Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen - das Wichtigste auf einen Blick
- Ab einem Alter von 20 Jahren sollten Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung.
- Neben einem Anamnesegespräch stehen bei den Vorsorgeterminen Untersuchungen deines Unterleibs auf dem Programm.
- Bei auftretenden Beschwerden solltest du deine Gynäkologin natürlich auch außerplanmäßig aufsuchen.
- Junge Frauen sollten sich untersuchen lassen, wenn ihre erste Periode mit 16 Jahren noch nicht gekommen ist.
- Ab 30 ist zusätzlich die von der Krankenkasse übernommene jährliche Brustkrebsvorsorge dringend zu empfehlen.
Wie oft sollten Frauen zur Vorsorge?
Ab deinem 20. Lebensjahr solltest du dich generell einmal pro Jahr von deiner Frauenärztin durchchecken lassen. Das gilt auch dann, wenn du keinerlei Beschwerden hast und dein Zyklus vollkommen normal verläuft.
Denn die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen sorgen dafür, dass eventuell vorhandene gesundheitliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
Falls du dich für die Verhütung mit der Pille entschieden hast, wird in der Regel empfohlen, zweimal jährlich einen Vorsorgetermin wahrzunehmen.
Gründe für außerplanmäßige Arztbesuche
Es versteht sich natürlich von selbst, dass ein außerplanmäßiger Besuch bei deiner Frauenärztin aus verschiedenen Gründen erforderlich sein kann. Bei starken Regelschmerzen oder anderen Auffälligkeiten während deines Zyklus solltest du selbstverständlich nicht zögern und dich zeitnah untersuchen lassen.
Immerhin können Beschwerden wie Unterleibsschmerzen durchaus auf ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem, wie zum Beispiel eine Endometriose oder Zysten, hindeuten. Eine zeitnahe Diagnose ermöglicht in diesem Fall eine frühzeitige Behandlung und kann mitunter einen entscheidenden Einfluss auf die Prognose haben.
Nimm deine Beschwerden daher nicht auf die leichte Schulter und zögere im Zweifel nicht, deine Frauenärztin zu kontaktieren.
Wann müssen junge Frauen zur Gynäkologin?
Die als Menarche bezeichnete erste Menstruation kommt nicht bei allen Mädchen zur gleichen Zeit. Es ist also vollkommen normal, wenn sie bei manchen heranwachsenden Frauen etwas später einsetzt.
Sollte sie mit 16 Jahren immer noch auf sich warten lassen, wird allerdings empfohlen, eine Frauenärztin aufzusuchen, um mögliche Gesundheitsprobleme ausschließen zu können.
Davon abgesehen sollten sich junge Frauen selbstverständlich an eine Gynäkologin wenden, wenn sie an Beschwerden leiden oder in Zukunft gerne mit der Pille verhüten möchten.
Ablauf der Vorsorgetermine
Die normalen Vorsorgetermine laufen in den meisten Fällen immer mehr oder weniger gleich ab. Nach einigen Malen dürftest du dich daher an alles gewöhnt haben.
In der Regel wird man zunächst deinen Puls und deinen Blutdruck messen, bevor dich deine Frauenärztin im Rahmen eines Anamnesegesprächs zum Verlauf deines Zyklus sowie zu eventuell aufgetretenen Beschwerden, wie zum Beispiel eine auffallend starke Menstruation, befragen wird. Weitere mögliche Gesprächsthemen sind außerdem Dinge wie mögliche Erkrankungen, die von dir genutzte Verhütungsmethode oder auch zurückliegende Schwangerschaften. Je nachdem wie lange dich die Gynäkologin schon kennt, erübrigt sich die ein oder andere Frage vermutlich.
Wenn du diesbezüglich Redebedarf hast, kannst du mit deiner Frauenärztin natürlich auch über Themen wie sexuelle Probleme reden oder sie fragen, wie du möglichen PMS-Symptomen entgegenwirken kannst. In diesem Fall empfehlen wir dir, deine Fragen vorher aufzuschreiben, damit du während eures Gesprächs nichts vergisst.
Routineuntersuchungen bei der Frauenärztin
Nach eurem Gespräch gehst du dich nochmal erleichtern, was deiner Gynäkologin die nun folgenden Untersuchungen deines Unterleibs vereinfacht. Nun ist es für dich an der Zeit, dich frei zu machen und auf dem Gynstuhl Platz zu nehmen. Für die Untersuchungen nutzt die Frauenärztin unter anderem ein Spekulum sowie ein Kolposkop.
Das Spekulum gehört zu den Utensilien, die in keiner Frauenarztpraxis fehlen dürfen. Es besteht aus Metall und wird in die Vagina eingeführt, sodass deine Gynäkologin Abstriche vom Gebärmutterhals und der Scheidenwand nehmen und diese dann untersuchen kann.
Mithilfe eines Koloskops, das aus einer Lupe und einem Licht besteht, kann sie außerdem eine optische Untersuchung vornehmen und so eventuelle Auffälligkeiten erkennen.
Im Anschluss daran wird deine Gynäkologin deine Scheide, deine Eileiter sowie deine Gebärmutter und deinen Gebärmutterhals abtasten, um so mögliche Veränderungen zu erkennen. Selbstverständlich trägt sie dabei Handschuhe und verwendet Gleitgel, damit die Untersuchung für dich nicht allzu unangenehm ist.
Brustkrebsvorsorge ab dem 30. Lebensjahr
Brustkrebs ist bei Frauen die am häufigsten auftretende Krebsart. Dementsprechend ernst solltest du das Thema Brustkrebsvorsorge nehmen. Ab 30 übernimmt die gesetzliche Krankenkasse einmal jährlich die Kosten für eine Tastuntersuchung, die normalerweise von deiner Frauenärztin durchgeführt wird.
Ab deinem 50. Geburtstag steht dir zusätzlich jedes zweite Jahr eine Röntgenuntersuchung deiner Brüste zu. Für dieses sogenannte Mammographie-Screening musst du dich normalerweise an ein spezialisiertes Untersuchungszentrum wenden.
Vorsorgetermine bei der Gynäkologin - unser Fazit
Wie du siehst, sind regelmäßige Besuche bei deiner Frauenärztin wichtig. Du solltest sie daher nicht aus Bequemlichkeit einfach ausfallen lassen, auch wenn bei dir zur Zeit vielleicht alles in bester Ordnung ist. Unabhängig davon solltest du dich selbstverständlich immer dann an deine Gynäkologin wenden, wenn du an Beschwerden leidest oder dir wegen irgendwelcher Auffälligkeiten bei deinem Zyklus Gedanken machst.